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LKA München: Komplexität der Funktionsabläufe im Digitalfunk

Der Digitalfunk in Deutschland stellt ein hochkomplexes System dar, das eine nahtlose Kommunikation zwischen den Funkgeräten, der TETRA-Netzwerkinfrastruktur und den Leitstellen ermöglicht. Aufgrund der Vielfalt der eingesetzten Technologien und Lösungen, die von verschiedenen Herstellern angeboten werden, sowie der unzähligen Parametrierungsmöglichkeiten ergeben sich jedoch Herausforderungen im Zusammenspiel aller beteiligten Komponenten. Länderspezifische Festlegungen und organisatorische Empfehlungen tragen zusätzlich zur Komplexität bei.

  1. Funkgeräte und Programmierung: Die Programmierung der Funkgeräte ist entscheidend für ihre Funktionalität. Unterschiedliche Endgerätetypen der jeweiligen Hersteller verhalten sich unterschiedlich, was die Komplexität erhöht.
  1. TETRA-Netzwerk und Leitstelle: Die Kommunikation erfolgt über das TETRA-Netz zur Leitstelle. Verschiedene Schnittstellen, z. B. zwischen dem Kommunikationssystem und dem TCS-Server, müssen berücksichtigt werden.
  1. TCS- und FRT-Anbindung: In den Leitstellen werden sowohl TCS-Anbindungen (Regelbetrieb) über Draht als auch FRT-Anbindungen (Fixed Radio Terminals) in der Rückfallebene genutzt. Die Features variieren je nach Anbindungstyp. Beispielsweise ist die Funktion des „Subscriber Tracking“ von Funkgeräten, welche elementar für die Leitstelle ist, nicht über die FRT-Anbindung möglich.
  1. Vorgaben und Empfehlungen: Die BDBOS (Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) gibt klare Vorgaben und Empfehlungen für Betriebsabläufe wie Notrufe und Hilferufe.
  1. Länderspezifische Festlegungen: Jedes Bundesland kann zusätzliche oder abgewandelte Anforderungen und Spezifikationen haben, was die Komplexität erhöht.
  1. Verschiedene Anbindungsvarianten: Es gibt unterschiedliche Anbindungsvarianten, z. B. die direkte LS2-Anbindung an den TCS-Server, die Anbindung über Digitalfunk-Stecker verschiedener Hersteller und die neuartige TAIRA-Variante mit LS1 (Audioschnittstelle) über IP. Durch die Integration von Komponenten unterschiedlicher Hersteller kann es zu unterschiedlichem Systemverhalten kommen.
  1. Ungewissheit über Features: Manchmal sind Netzwerk-Features vorhanden, die aufgrund fehlender Beauftragung nicht genutzt werden können. Wir entwickeln herstellerproprietäre Lösungen, um beispielsweise die „Dynamic Group Number Assignment (DGNA) with Group Attachment“ auf alternativen Wegen zu ermöglichen.
  1. Software-Updates: Netzwerk-Software-Updates können Auswirkungen auf die Funktionalitäten haben. In der Vergangenheit führte es beispielsweise dazu, dass ein erstellter Group Combine nicht mehr aufgelöst werden konnte.

Die autorisierten Stellen der Länder sind sich ihrer Verantwortung bewusst, einen reibungslosen Betrieb für die Bedarfsträger sicherzustellen. Das LKA in München hat eurofunk mit der Ausstattung einer Anbindung an das TETRA-Netz für Leitstellen in den Varianten drahtgebunden über TCS-API sowie drahtlos via FRT beauftragt. Damit komplettiert das LKA die Testmöglichkeiten von der Leitstelle bis hin zu den Funkgeräten.

Setzen Sie auf eurofunk und unsere innovativen Lösungen für eine zukunftssichere, zuverlässige und effektive Kommunikation im Digitalfunk. Vertrauen Sie auf unsere Expertise – für Sicherheit und Effizienz im Einsatz.